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K wie Kohlenhydrate
Kohlenhydrate haben seit einiger Zeit einen sehr schlechten Ruf. Ihnen wird nachgesagt dick zu machen, Allergien auszulösen, Verdauungsprobleme zu verursachen und ähnliches. Aber was ist an diesen Behauptungen überhaupt dran? Sind sie wirklich so schlecht wie es oft verlautbart wird, oder handelt es sich doch um einen Irrglauben?
Was sind überhaupt Kohlenhydrate?
Biochemisch gesehen sind Kohlenhydrate eine verzweigte Kette aus Zuckerbausteinen. Hierzu zählen unter anderen Glukose(Traubenzucker), Fruktose(Fruchtzucker) und Galaktose(Schleimzucker), sogenannten Monosaccharide oder Einfachzucker. Setzt man nun zwei gleiche oder verschiedene Einfachzucker zusammen bekommt man einen Zweifachzucker wie Rohr-/Rübenzucker (Saccherose),oder Milchzucker (Lactose). Bei mehreren Zuckerbausteinen spricht man von Oligo- und Polysacchariden, also Vielfachzucker. Hierzu zählen Kohlenhydrate wie Stärke, Cellulose, Chitin(Der Panzer von Insekten), Pektin, Glycogen(die natürliche Speicherform von Glukose in der Leber), Hyaluronsäure, Glykosaminoglykanketten in Heparin, Chondroitinsulfat uvm..
Die Liste ist quasi endlos, da Zucker einen essentiellen Grundbaustein in der Natur darstellt. Sie sind sogar mitverantwortlich für die Unterschiede bei den AB0-Blutgruppen und Bestandteil der DNS.
Wozu Kohlenhydrate?
Wie oben schon ersichtlich zählt nicht nur Stärke zu den Kohlenhydraten, sondern vielmehr viele lebensnotwendige Bausteine für den Körper und all seine Funktionen. Damit leisten Kohlenhydrate einerseits pure Energie(Glycogen), lösliche und unlösliche Ballaststoffe(Pektin und Zellulose), Bausteine(Hyaluronsäure) oder sind für Zellschutz, Transport und unzählige Regelmechanismen im Körper notwendig. Je nach Bedarf ist es also wichtig sie aufzunehmen. Ein kompletter Verzicht darauf ist somit weder sinnvoll noch möglich, da in quasi jedem Lebens- und Futtermittel Kohlenhydrate in verschiedenster Form vorhanden sind.
Was passiert mit Kohlenhydraten wenn sie aufgenommen werden?
Die Verdaulichkeit von verschiedenen Kohlenhydraten variiert stark. Abhängig von der Quelle, der Aufbereitung und der Tierart ist manches leichter, oder schwerer zu verdauen. Generell gilt, dass Kohlenhydrate im Darm durch entsprechende Enzyme erst in ihre Grundbausteine, also die Einfachzucker aufgespalten werden müssen. Nur diese können weiter in den Körper gelangen und werden dort entweder direkt verbraucht, im Muskel oder der Leber gespeichert(Glycogen) oder für weiteren Bedarf wieder zusammengesetzt, umgebaut oder verstoffwechselt.
Gut und leicht verdaulich für Hunde sind beispielsweise gekochte Kartoffeln, sehr weich gekochte Nudeln(hier ist al dente absolut unerwünscht), gut gekochter Reis und aufgeschlossenes Getreide(gepufft, gekocht, hydrothermisch aufgeschlossen, extrudiert).
Auch gut aber schwer bis unverdaulich sind Ballaststoffe wie Zellulose. Diese kann von einem Hund nicht aufgeschlossen werden. Allerdings kann sie bis Unmengen an Wasser binden und dient damit der Wasserregulation im Darm und hilft dicken Hunden beim Abnehmen.
Allergien?
Eine gängige Meinung momentan ist, dass Getreide bzw. die enthaltenen Kohlenhydrate ursächlich für viele Allergien sein. Medizinisch kann das nicht bestätigt werden. Vielmehr ist es so, dass eine Allergie ausschließlich auf ein Eiweiß, also ein Protein bestehen kann. Es kann möglich sein, dass ein Protein zusammen mit einem Kohlenhydrat ein Hapten bildet und damit zur Allergie führt, dies ist allerdings eher selten der Fall. Und auch hier ist das Protein ausschlaggebend. Ohne Eiweiß keine Allergie. Das ist auch der Grund warum in Mitteleuropa die häufigste Allergie gegen Rind und in Australien gegen Kanguru besteht. Eine richtige Unverträglichkeit gegen ein Bestandteil von Getreide wie die Zöliakie und damit eine Glutenunverträglichkeit ist bei Hunden auch äußerst selten. Wie beim Menschen können Blähungen auch ein Zeichen für eine minimal zu große Menge Kohlenhydrate pro Mahlzeit zeigen. Dann können die Enzyme nicht alles spalten, sodass der Rest von Bakterien im Dickdarm verwertet wird und zu eben jenen Blähungen führt.
Der Hund ein reiner Fleischfresser?
Ein weiteres Argument gegen Kohlenhydrate ist, dass der Wolf und damit der Hund auch keine zu sich nimmt. Das Stimmt nicht so ganz. Wie oben schon erwähnt ist eine komplett kohlenhydratfreie Ernährung kaum möglich. Zusätzlich kommt dazu, dass in Abhängigkeit der Beute auch Sämereien und Getreide durch fressen des Mageninhalts zugeführt werden. Also selbst Wölfe nehmen kleine Mengen Kohlenhydrate zu sich.
Ein weiterer und entscheidender Punk ist, dass Hunde keine Wölfe mehr sind. Sie haben sich weiter (weg) entwickelt. Ein Geichsetzen oder Vergleichen ist nur bedingt möglich. Hunde haben durch Jahrhunderte als Begleiter des Menschen ihre Verdauung auf eine kohlenhydratreiche Ernährung angepasst. Die Kapazität durch Amylase Kohlenhydrate zu verdauen ist infolgedessen bei Hunden sogar rund 10x höher als bei Pferden. Das vervollständigen einer Ration mit Kohlenhydraten ist also durchaus ernährungsphysiologisch sinnvoll und erwünscht. Mengen von 50% Kohlenhydrate in der Ration stellen für einen gesunden erwachsenen Hund kein Problem dar und unterstützen natürlich wichtige Körperfunktionen.
Fütterung von Kohlenhydraten
+Aufgeschlossenes Getreide, Reis, Quinoa, Amaranth,Gerste, Mais,….. Mit Ausnahme von Buchweizen( Hier wurden Bauchspeicheldrüsenentzündungen beschrieben)
+Gekochte Kartoffeln, Süßkartoffeln, Manjok, Topinambur, Rote Rüben, Erbsen, Linsen, Nudeln, Pastinake,…
+Gekocht und ungekocht Karotten, Kohlrabi, Banane, Apfel,…
Fazit
Die Angst vor einer Allergie oder schlechten Ernährung ist unbegründet. Die meisten Hunde kommen sehr gut mit Kohlenhydraten zurecht und es ist durchaus okay und auch richtig sie in der Ration einzusetzen. Wichtig ist auf das Aufschließen gewisser Futtermittel (wie z.B. Kartoffeln) zu achten.