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Getreide in der Hundefütterung
Getreide wird seit ca. 10.000 Jahren vom Menschen kultiviert und ist seit den frühen Hochkulturen bis jetzt ein Hauptnahrungsbestandteil. Folglich wurden auch domestizierte Haustiere damit in Kontakt gebracht und mehr oder weniger damit gefüttert, wie auch der Haushund seit seiner domestikation vor ca. 18 800 bis 32 000 Jahren. (Thalmann et al. 2013)
Wolf und Hund
Der Hund ist vor allen anderen Haussäugetieren das erste und damit am längsten domsestizierte Haustier. Vor mehr als 15 000 Jahren, während der letzten großen Eiszeit, kam es laut genetischen Untersuchungen zur Abspaltung des Hundes vom Wolf. (Schünemann, V. J., & Krause, J. 2014) Seit diesem Zeitpunkt hat sich der Hund in der Obhut des Menschen immer weiter von seinem genetischen Vorfahren weiter- bzw wegentwickelt, genauso wie der Wolf selber. Zu dieser Weiterentwicklung gehörte, dass der Hund sich an das Futterangebot in menschennähe adaptiert.
Was macht Getreide aus?
Getreide, wie zB Roggen, Hafer, Mais, Reis, Dinkel, usw. gilt wegen des hohem Prozentsatzes an Stärke primär als Energielieferant. Abgesehen davon findet man im kleineren Umfang je nach Sorte mehr oder weniger ungesättigte Fettsäuren, Aminosäuren (Vorstufe von Eiweis), Mineralien, Vitamine und Fasern.
Verdauung von Getreide
Stärke muss, bevor sie vom Körper verdaut werden kann, aufgeschlossen werden. Das bedeutet, dass mit Hitze, Druck oder beidem die sog. Stärkegranula für Verdauungsenzyme zugänglich gemacht werden. Desto besser dieser Aufschluss durchgeführt wird, desto höher die Verdaulichkeit und damit der Nutzen für den Organsimus. Außerdem muss der Körper passende Enzyme, die Stärke verdauuen herstellen können. Dieses Enzym nennt sich Alpha- Amylase.
Der ausgewachsene Hund verfügt […] über eine hohe Kapazität für den Abbau von Stärke und ihren Teilstücken, sodass bis zu zwei Drittel der Gesamtfutterenergie in Form von Stärke zugeteilt werden können.
Verdauung und Absorption. In: Zentek J, Hrsg. Ernährung des Hundes. 8., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
Der Hund ein Fleischfresser – wie passt da Getreide?
Häufig wird argumentiert, dass der Hund als Fleischfresser (Carnivore) nicht dafür gemscht sei, Getreide zu fressen.
Vorne weg muss hier klargestellt werden, ein Hund zählt nicht zu den reinen Fleischfressern, wie zB die Katze, sondern wird als Allesfresser (Omnivore) eingestuft. Das kommt daher, dass Hunde nach Aufnahme von Vorstufen gewisse lebensnotwendige Vitalstoffe selbst herstellen können. Das gilt für beispielsweise Vitamin A, Taurin und Arachidonsäure. Die Katze ist dazu nicht in der Lage.
Das nächste häufige Argument ist, dass Getreide im Hundedarm nicht verdauut werden kann. Allerdings ist der Hund, was die Verdauung von Getreide angeht sogar besser als ein Pferd. Er bildet also weitaus mehr Amylasen als diese und kann damit Stärke besonders gut verdauuen.
In den letzten Jahren sind getreidefreie Futter in den Fokus gerückt. Positiv aufgrund des Wunsches der Besitzer ihren Hund getreidefrei zu ernähren. Negativ da sie, zusammen mit anderen Faktoren, im Verdacht stehen Taurinmangel zu begünstigen, der wiederum zu Herzproblemen führen kann(Dilatative Kardiomyopathie). Zusätzlich dazu muss bei getreidefreien Futtern die nötige Energie für den tägliche Erhaltungsbedarf durch andere Komponenten ausgeglichen werden. Dazu wird mehr Eiweis und Fett verwendet, welches einerseitz die Niere, andererseits den Fettstoffwechsel stärker belastet.
Rein von diesen Standpunkten aus betrachtet erscheint Getreide als durchaus geeigent, sogar positiv, um in der Fütterung von Hunden eingesetzt zu werden.
Getreide, Gluten und Allergie
Allergien setzen uns wie auch betroffenen Hunden zu. Verdauungsbeschwerden, Hautirritationen, Juckreiz und vieles mehr sind die unschönen Folgen. Auch Getreide steht in der Kritik solche Auswirkungen haben zu können, aber schauen wir uns das genauer an.
Medizinisch gesehen ist es so, dass eine Allergie auf ein Eiweiß, also ein Protein bestehen kann. Es ist möglich, dass ein Protein zusammen mit einem Kohlehydrat ein sog. Hapten bildet und damit zur Allergie führt, dies ist allerdings eher selten der Fall. Und auch hier ist das Protein ausschlaggebend. Ohne Eiweiß keine Allergie.
Die Allergien beziehen sich am häufigsten auf Nahrungsproteine, insbesondere auf Rindfleisch und Sojaprotein [..] alle Futterkomponenten, die regelmäßig bei Hunden verwendet werden, als auslösende Ursache infrage kommen, allerdings mit dem geringsten Risiko bei Kohlenhydraten und Fetten.
Futtermittelallergien. In: Zentek J, Hrsg. Ernährung des Hundes. 8., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
Eine richtige Unverträglichkeit gegen ein Bestandteil von Getreide, wie bei der Zöliakie und damit eine Glutenunverträglichkeit ist bei Hunden eher selten. Blähungen sind hier eher Zeichen für eine etwas zu große Menge Kohlehydrate pro Mahlzeit. Dann können die Enzyme nicht alles spalten, sodass der Rest von Bakterien im Dickdarm verwertet wird und zu eben jenen Blähungen führt.
Wann sollte besser kein Getreide gefüttert werden?
Getreide jeder Art muss vor Verzehr, wie auch für uns Menschen, vorbeiertet, also die Stärke aufgeschlossen, werden. Beim Hund empfiehlt es sich dabei etwas rigoroser zu sein und „al dente“ eher durch „gut durch“ zu ersetzen.
Auch beim Hund gilt, dass Vollkorn besser ist als beispielsweise polierter Reis ist, auch wenn damit die Verdaulichkeit durch die enhaltenen Fasern etwas geringer wird.
Besteht der Verdacht einer Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie so ist es ratsam einen Tierarzt aufzusuchen (idealerweise einen Dermatologen) und bei Bedarf eine Ausschlussdiät zu starten. Blutuntersuchungen haben eher weniger Sinn. Eine Eliminationsdiät gilt als Goldstandard zur Festlegung der allergenen Komponbente im Futter.
Vorsicht bei gewissen Getreidearten. Buchweizen steht im Verdacht teilweise schwere Leberentzüngungen beim Hund hervorzurufen und sollte unbedingt in jeder Form bei der Fütterung vermieden werden. (Lineva, Anna, et al. „Remarkable frequency of a history of liver disease in dogs fed homemade diets with buckwheat.“ Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere/Heimtiere 47.04 (2019))
Fazit
Getreide ist per se für den Hund weder schädlich noch unverdaulich, es gibt vielmehr einige Punkte, die dem Hund zugute kommen. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit oder Allergie sollten entsprechende Futterkomponenten mit einer korrekten Eliminationsdiät ausgetestet werden. Vor Getreidefütterung sollte immer ein Aufschluss erfolgen – Kochen , Quetschen oder ähnliches, um die höchste Verdaulichkeit zu gewährleisten. Für Hunde, die getreidefrei oder glutenfrei ernährt werden, sollten gewisse oben genannte Punkte beachtet werden.