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I wie Immunsystem
Das Immunsystem. Eines der wichtigsten Systeme überhaupt, denn ohne es sind wir schutzlos gegen alles um uns herum. Um seinen Aufgaben – dem Schutz des Körpers, physiologische Umbauprozesse mit Zelluntergang, usw.- gerecht zu werden muss es sehr komplex, vielschichtig und in der Lage sein sich verschiedenen Angreifern und Situationen anzupassen. Eine detaillierte Auflistung aller Bestandteile und Funktionsweisen würde Stunden und länger dauern. Heute sollen dennoch die Grundzüge dargestellt werden, denn im Groben ist das Immunsystem von Säugetieren untereinander vergleichbar.
Es wird unterteilt in angeborenes und erworbenes Immunsystem
Das angeborene Immunsystem
Das angeborene Immunsystem ist, wie der Name schon verrät, bei der Geburt schon fertig ausgebildet. Das bedeutet allerdings, dass es nicht spezifisch sein kann. Es ist einfach gesagt eine Armee von verschiedensten Abwehrzellen, die innerhalb von Stunden alles angreifen, was nicht körpereigen ist und das immer nach dem exakt gleichen Schema. Beteiligte Zellen sind beispielsweise Granulozyten, natürliche Killerzellen und Makrophagen. Diese „fressen“ neben fremden Antigenen(= Erreger, oder körperfremde Substanzen auf die eine Abwehr folgt) auch körpereigene Zellen, die befallen, entartet oder am Sterben sind. Manche Erreger sind durch diesen Angriff schon eliminiert. Für viele reicht diese erste Abwehr nicht aus. Deshalb werden während des Angriffs des angeborenen Immunsystems auch Informationen zu dem neuen Antigen gesammelt und diese Information an das erworbene Immunsystem – die B und T Lymphozyten in den Lymphknoten und der Milz – weitergegeben. Dies geschieht alles durch verschiedenste Botenstoffe und Zellen des Immunsystems, die alle eng miteinander interagieren und in festgelegten Kaskaden arbeiten.
Bis diese Information über das neue Antigen verarbeitet sind vergehen Tage, mitunter auch Wochen. Erst dann greift das erworbene Immunsystem ein.
Physiologie der Haustiere, Engelhardt, 3. Auflage
Das erworbene Immunsystem
Das erworbene Immunsystem ist bei der Geburt noch nicht ausgebildet. Es wächst aber ein Leben lang mit jedem Antigen, welches in den Körper eindringt. Dieses System bildet, nachdem die Information vom angeborenen Immunsystem kam, spezifische Antikörper(= Spezifische Abwehrzellen des Körpers, auch Immunglobuline genannt) für jedes einzelne Antigen und ein Gedächtnis dafür. Damit kann bei einer erneuten Infektion mit einem bekannten Erreger sehr schnell und effektiv dagegen angegangen werden. Dieses Prinzip gilt auch für Schutzimpfungen, die genauso funktionieren.
Zugehörige Zellen sind hier die B-und T-Lymphozyten zusammen mit den von B-Lymphozyten gebildeten Antikörpern bzw. Immunglobulinen (IgG, IgA, IgM und IgE). Antikörper bestehen immer aus einem fixen Grundgerüst und einem variablen Teil. Der variable Teil ist je nach Erreger anders, aber immer passend. Ein Antikörper gegen Bakterium A wird immer nur Bakterium A angreifen, nie Bakterium B.
Physiologie der Haustiere, Engelhardt, 3. Auflage
Maternale(Mütterliche) Antikörper, oder kolostraler Schutz
Ein weiterer Aspekt des erworbenen Immunsystems sind maternale Antikörper(IgG). Diese Antikörper werden mit der ersten Milch – der Kolostral-oder Biestmilch – von der Mutter an den Nachwuchs weitergegeben. Damit soll in den ersten Wochen ein besserer Schutz gewährt werden, bis sich das eigene erworbene Immunsystem der Jungtiere etwas aufgebaut hat. Dazu muss folgendes beachtet werden:
+ Die Geburt sollte dort stattfinden, wo das Muttertier zumindest 6 Wochen davor schon gelebt hat und auch danach bleibt. Das Muttertier brauch selber einige Zeit bis Antikörper für Umgebungskeime gebildet werden. Diese helfen aber auch dann nichts, wenn das Jungtier wo anders aufwächst als es geboren wurde, denn dort sind wiederum andere Umgebungskeime.
+ Maternale Antikörper können nur in den ersten wenigen Stunden aufgenommen werden. Einerseits sind sie nur im Kolostrum enthalten, andererseits ist die Darmbarriere der Jungtiere nur kurz nach der Geburt offen, sodass die Antikörper ins Blut gelangen können.
+ Wenn ein Jungtier nicht trinkt: auf jeden Fall assistieren, oder Kolostrum abmelken und mit der Flasche geben.
+ Für Notfälle kann Kolostrum bis zu einem Jahr eigefroren und verwendet werden.
+ Kolostrum von Ammentieren ist besser als kein Kolostrum.
+ Bei einigen Säugetieren wie Primaten (und damit dem Menschen), Hund, Katze, Kaninchen und Meerschwein besteht zusätzlich die Abgabe von IgG über die Plazenta(im Mutterleib) an den Nachwuchs.
Unterstützung für ein funktionierendes Immunsystem
Die erste Barriere des Immunsystems ist die Haut und Schleimhaut des gesamten Körpers. Zusätzlich dazu braucht es Schleim(zB in der Nase), Enzyme(zB im Darm) und Säuren(zB die Magensäure). Sind diese Barrieren beschädigt oder funktionieren nicht richtig ist die erste Hürde für Keime schon weg.
Das A und O für ein gesundes Immunsystem mit all seinen Facetten ist somit eine ausreichende Versorgung aller wichtigen Nährstoffe, damit der Körper arbeiten kann. Im Grunde ist jedes Vitamin, Mengen- und Spurenelement in ausreichender Menge wichtig.
Hervorzuheben sind für die Haut Vitamin A, E, C, Biotin, Zink und Selen. In der Humanmedizin ist bekannt, dass Vitamin D für die Immunabwehr eine wichtige Rolle spielt, es ist also davon auszugehen, dass es auch auf andere Säugetiere zutrifft.
Exkurs Impfungen
Impfungen sind ein Meilenstein in der Medizin. Sie schützen uns vor einigen Krankheiten, andere verschwinden nach und nach. Durch sie gilt Deutschland als Tollwut-frei und so manch eine gefürchtete Krankheit ist für uns nur noch in Erzählungen präsent.
Impfungen basieren auf der Fähigkeit unseres Körpers ein Immungedächtnis zu bilden. Je nach Erreger und persönlichen Unterschieden kann somit ein Schutz von einem Jahr bis lebenslang entstehen.
Dafür wird ein abgeschwächter Erreger benutzt, der sich zwar vermehren, aber nicht mehr krank machen kann. Das Immunsystem reagiert mit der adäquaten Antwort und bildet ein Gedächtnis. Bei erneutem Kontakt mit einem starken Erreger eliminieren die vorhandenen Antikörper diesen sofort effektiv.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Gabe abgetöteter Erreger. Dabei ist die Antwort des Immunsystems allerdings langsam, sodass mehrere Auffrischungen(Booster) nötig sind bis ein belastbarer Schutz gegeben ist.
Die dritte Möglichkeit ist es nur noch einzelne Antigene eines Erregers zu spritzen. Das ist zwar sehr sicher, aber das Immunsystem reagiert nur sehr schwach. Deswegen müssen Adjuvanzien zugesetzt werden um das Immunsystem ausreichen zu stimulieren.