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Das richtige Müsli fürs Pferd
Wie erkennen Sie als Pferdebesitzer/in die Qualität und den Nutzen für Ihr Pferd

1. Teil: Deklaration und Getreide
Bunt und riesig ist das Angebot an Müslis für Pferde und für den bzw. die Pferdebesitzer/in sind die Qualitätsunterschiede oft sehr schwierig zu erkennen. Die Beschreibung des Müslis ist oft vielversprechend. Aber steckt auch wirklich im Sack was im Werbetext versprochen wird? Deshalb wollen wir mit einigen Tipps darauf hinweisen, wie Sie die Qualität und den Nutzen für das jeweilige Pferd erkennen können. Dafür sind 2 Maßnahme wichtig:
1.) Schauen Sie sich die Deklaration an und finden Sie heraus was drin ist!
2.) Schauen Sie sich das Müsli selbst an und die Qualität der Einzelfuttermittel, die Sie sehen können!
Deklaration
Die Deklaration ist in Deutschland laut Futtermittelrecht Pflicht und so muss jeder Müslisack der verkauft wird mit einer Deklaration versehen sein. Diese finden Sie entweder auf einem Zettel der am Sack befestigt ist, oder auf der Verpackung aufgedruckt. Hier finden Sie die Angaben der Zusammensetzung. Anhand dieser kann schnell erkannt werden, ob sich vielleicht Komponenten verbergen, die nicht wirklich fürs Pferd geeignet sind. Wenn Sie die Zusammensetzung anschauen, so ist die Komponente die an erster Stelle aufgeführt wird auch mengenmäßig am meisten enthalten und die nachfolgenden Bestandteile nehmen mengenmäßig ab.
Aber verlassen Sie sich nicht immer auf die Deklaration, sondern prüfen Sie auch nochmals mit dem Auge das Müsli, denn hier sind oft viele Einzelkomponenten erkennbar und manchmal findet man dabei unterschiedliche Qualitäten z.B. bei den Flocken.
Bei der Qualitätsbeurteilung und bei der Frage welchen Nutzen das Müsli für Ihr Pferd hat, ist es natürlich von Bedeutung ob Ihr Pferd die enthaltenen Einzelfutter überhaupt verdauen kann? Nachfolgend wollen wir deshalb zunächst die Rubrik des Getreides betrachten, die oft verarbeitet werden und den Nutzen für das Pferd erläutern:
Getreide
Welches Getreide ist gut für mein Pferd?
Mais

Hydrothermisch behandelte Maisflocken kann das Pferd gut verdauen.
Mais wird in den meisten Müslis verwendet, da Mais viel Energie (60 % Stärke!) liefert. Hingegen ist der Gehalt an Eiweiß mäßig. Mais ist eine Getreidesorte bei dem die Stärkegranulat (Stärke liefert die Energie) stark miteinander verklebt ist und der Dünndarm des Pferdes ganzen Mais kaum verdauen kann.Das heißt beim Getreide ist es immer wichtig darauf zu achten, dass das Getreide am dafür vorgesehenen Ort im Darm, nämlich dem Dünndarm, auch verdaut werden kann. Deshalb spricht man in der Fachsprache auch von der präzäkalen Stärkeverdaulichkeit.
Zäkum ist der Blinddarm, schon ein Teil des Dickdarmes und im Dickdarm kann das Pferd das Getreide nicht mehr verdauen. Das Getreide muss also zum größten Teil im Dünndarm verdaut sein, bevor der Futterbrei in den Dickdarm gelangt, also prä(=vor) dem Zäkum (Beginn des Dickdarmes). Gelangt ein zu hoher Anteil an unverdautem Getreide in den Dickdarm, so stört dies auf jeden Fall das Darmgleichgewicht und führt je nach Menge und Empfindlichkeit des Pferdes im schlimmsten Fall zur Kolik oder auch zur Hufrehe.
Deshalb ist es zur Beurteilung der Qualität wichtig, sich darüber zu informieren ob das Getreide vom Dünndarm verdaut werden kann oder nicht. Zur präzäkalen Stärkeverdaulichkeit von Getreide gibt es zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. So konnte nachgewiesen werden, dass Mais als ganzes Korn oder auch gebrochen nur eine präzäkale Stärkeverdaulichkeit von 29 % aufweist. Mehr als 70 % wandern also weiter in den Dickdarm – ernährungsphysiologisch also unsinnig ganzen oder gebrochenen Mais zu verfüttern, da dieser nicht verdaut werden kann. Wird der Mais geschrotet liegt die präzäkale Verdaulichkeit bei 47 % und bei den hydrothermisch behandelten Maisflocken bei 90 %. Betrachtet man diese Werte so sollte absolut klar sein, dass der Mais in der Pferdefütterung als Flocke eingesetzt werden sollte – also hydrothermisch behandelt.
Welche Form von Mais im Müsli drin ist steht in der Zusammensetzung der Deklaration, aber werfen Sie ruhig auch mal einen Blick auf das Müsli selbst.
Aufgrund der oben genannten Werte wird auch schnell klar, warum gut gemeinte Tipps den Pferden zusätzlich Bruchmais zu geben, gefährlich und unsinnig sind. Wenn Mais dann bitte Maisflocken!
Gerste
Gerste ist ebenfalls eine Getreidesorte die oft in der Pferdefütterung eingesetzt wird. Das ganze Gerstenkorn hat eine harte und spitze Schale und sollte niemals unbehandelt gefüttert werden. Auch der Stärkekörper der Gerste hat ohne Bearbeitung eine geringe präzäkale Verdaulichkeit. Schrotet man die Gerste so liegt die Verdaulichkeit unter 50 %, gequetschte Gerste hat eine Verdaulichkeit von bis zu 75 % im Dünndarm. Auch hier ist eine optimale Verdaulichkeit (ca. 90 %) im Dünndarm für das Pferd nur durch eine hydrothermische Behandlung erreichbar. Also auch hier Augen auf, was im Müsli drin ist.
Hafer

Hafer ist das einzige Getreide, welches das Pferd als ganzes Korn verdauen kann.
Hafer ist der Allrounder der Getreidesorten in der Pferdefütterung. Ganz ohne Behandlung hat das Haferkorn je nach Qualität eine Stärkeverdaulichkeit im Dünndarm von 80 bis 95 %. Hafer ist somit das einzige Getreide, welches als Ganzes Korn vom Pferd verdaut werden kann. Positiv zu werten ist beim Hafer natürlich der hohe Faseranteil und der hohe Anteil an Schleimstoffen und Fettsäuren. Die hohe Bekömmlichkeit ist also auch für das Pferd gegeben und nicht nur für uns Menschen. In der menschlichen Ernährung wird der Hafer altbewährt bei zahlreichen Erkrankungen als bekömmliches Getreide eingesetzt.
Fazit: Maisflocken, Gerstenflocken und ganzer Hafer sind also die besten Getreidesorten für Pferde, welche auch optimal verdaut werden können.
Weizen und Roggen
Aber da gibt es ja noch mehr Getreidesorten, welche in Müslis verarbeitet werden. Wie sieht es eigentlich mit Weizen und Roggen aus? Aufgrund der hohen Anteile an Klebereiweiße (=Gluten) kann Roggen und Weizen schlecht vom Pferd verdaut werden und es kann bei größeren Futtermengen zu Verkleisterungen im Magen und zu schweren Störungen wie Rehe und Magenentzündungen kommen. Dies ist kein Wunder, denn aufgrund des hohen Gehaltes an Klebereiweiß wird dieses Getreide für uns Menschen zum Brotbacken verwendet. Weizen ist zudem gerade bei uns Menschen nicht immer gut verträglich und es kommt oft zu Magen- und Darmproblemen und Unverträglichkeit.
Fazit: Weizen und Roggen sind keine Getreidesorten die gut für Pferde geeignet sind und jede Menge Einschränkungen mit sich bringen. Wir sind der Meinung, dass wir mit Hafer, Maisflocken und Gerstenflocken 3 Getreidesorten haben die bestens vom Pferd vertragen und auch verdaut werden können und somit Pferde auf Weizen und Roggen bestens verzichten können.
Dinkel
Und was ist mit Dinkel?
Dieser ist für uns Menschen ein bekömmliches Getreide und ideal geeignet zum Backen. Das heißt auch Dinkel enthält jede Menge Klebereiweiß, also Gluten, welches für Pferde schwer zu verdauen ist und in zu hohen Mengen den Magen und Darm belastet. Nun ist es natürlich immer eine Frage der Menge die ein Pferd pro Tag bekommt, ob es zu Problemen kommt oder nicht. So kann auch laut Untersuchungen Weizen in Anteilen bis zu 10 bis 20 % im Mischfutter eingemischt werden, ohne dass Probleme entstehen, aber ist dies sinnvoll?
Alles ist natürlich auch immer eine Frage wie empfindlich das Tier ist. Aber ist es denn allgemein sinnvoll Getreide an Pferde zu füttern, bei dem man weiß, dass es zu Einschränkungen kommen kann oder sogar zu Belastung führen kann?
Gerade auch bei der Betrachtung von Dinkel in der Pferdefütterung, so bietet dieser im Vergleich zum Hafer keinerlei Vorzüge. Auch bei uns Menschen ist Hafer dem Dinkel vom vitalisierenden Faktor und der Bekömmlichkeit fast gleich zu setzen. Aber aus Hafer kann der Mensch als alleiniges Getreide kein Brot backen, da der Glutenanteil deutlich geringer ist als beim Dinkel. Deshalb ist Dinkel für uns Menschen ein bekömmliches Getreide zum Backen. Da das Pferd aber einen viel empfindlicheren Magen-Darm-Trakt hat wie der Mensch und Dinkel viel Gluten enthält, ist Hafer für Pferde aus unserer Sicht die bessere Alternative und kann als Ganzes Korn in der Fütterung die ganze Vitalstoffvielfalt entfalten. Wir sehen also keinen Grund, warum Dinkel in der Pferdefütterung eingesetzt wird, wenn doch Hafer viel mehr Vorzüge für Pferde hat.
Unser Fazit zur Getreidewahl im Müsli
Also wir von LEXA bleiben bei unserer langjährigen Philosophie bei der Getreidewahl von unseren Pferdemüslis, die sich übrigens auch bestens bewährt hat. Wir setzen auch weiterhin auf hochaufgeschlossene Maisflocken und Gerstenflocken als gut verdauliche Stärkequellen, die verfügbare Energie liefern ohne den Magen-Darm-Trakt zu belasten. Je nach Einsatzbereich ergänzen wir Hafer. Gerne können Sie alle unsere Müslis bei Bedarf noch mit ganzen Hafer ergänzen und den Effekt dieses Getreides ausnutzen. Übrigens führen wir in unserem Sortiment auch besten gereinigten Schwarzhafer sowie hydrothermische Haferflocken, für spezielle Fälle der Diätetik und für alte Pferde mit Zahnproblemen.
Die Verwendung von ausschließlich hochverdaulichen Einzelfuttermitteln ist übrigens der Grund dafür, warum von den LEXA Müslis oft eine viel kleinere tägliche Futtermenge ausreicht, als von anderen Müslis – denn wir legen Wert darauf, dass das was ins Pferd kommt auch verdaut werden kann – Diese Qualität schont den Magen-Darm-Trakt Ihres Pferdes und aufgrund der kleinen Futtermengen Ihren Geldbeutel, ganz zu schweigen wieviel Geld man sich spart, wenn Pferde fit und vital sind!
Im 2. Teil nehmen wir weitere Einzelfuttermittel und deren Nutzen unter die Lupe sowie die Gehalte an Mineralstoffe, Vitaminen und Spurenelementen.