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Ratgeber rund ums Pferd
Kotwasser – ein Symptom mit vielen Ursachen
Die Anzahl an Pferden, die unter Kotwasser leiden hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und die Ursache ist oft schwierig ausfindig zu machen. Meist handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen, das heißt Kotwasser beim Pferd wird meist von mehreren Faktoren ausgelöst und ist oft sehr individuell zu betrachten. Warum dieses in den letzten Jahren immer häufiger auftritt, ist Anlass über Haltung, Fütterung und Management der Pferde nachzudenken. Sicherlich gibt es viele Aspekte die hier betrachtet werden müssen und die wir in diesem Artikel etwas näher hinterfragen.
Faktor Stress
Es ist bekannt und eindeutig zuzuordnen, dass viele Pferde durch vermehrten Stress zu Kotwasser und Verdauungsproblemen neigen. Aber haben die Pferde denn heute mehr Stress als noch vor 20 Jahren? Eigentlich sind die Bemühungen zur artgerechten Haltung von Pferden sehr erfreulich und haben das Ziel Pferden ein artgerechteres Leben zu bieten. Unterschiedliche Haltungssysteme wurden entwickelt und aus unserer Erfahrung kann keine generelle Regel aufgestellt werden, welche Haltung für ein Pferd ideal ist. Was der Besitzer vielleicht als ideale Haltung versteht, kann für das Pferd Stress bedeuten. Hier gilt es also stets herauszufinden, ob sich das Pferd wohlfühlt oder ob die Haltung Stress beim Pferd hervorruft.
Folgende Faktoren können Kotwasser beim Pferd auslösen oder auch verschlimmern: wenn Pferde durch die Futterzuteilung Stress haben oder von anderen Pferden ständig vom Futter weggejagt werden.
Generell können viele Faktoren Stress begünstigen und eine Ursache dafür sein, dass Pferde Kotwasser haben. Achten Sie deshalb bei jeder Haltung darauf, dass das Pferd genügend Grundfutter bekommt und dieses auf mind. 3 bis 4 Mahlzeiten pro Tag aufgeteilt wird. Auch eine zu hohe Aufnahme von Stroh kann den Darm belasten und zu Kotwasser führen. Dies kann im Laufstall möglich sein, wenn z.B. Strohraufen zur Verfügung stehen und rangniedrige Pferde vom Heu verdrängt werden und dadurch vermehrt Stroh aufnehmen. Auch Pferde die bei kleinen Heumengen ständig Stroh zur Verfügung haben, werden mehr Stroh aufnehmen, als sie verdauen können. Erhöhen Sie in einem solchen Fall die Heumenge und reduzieren Sie die Strohaufnahme.
Stress durch Haltung und Nutzung des Pferdes begünstigt weiterhin das Risiko, dass Pferde an Magenproblemen und Magengeschwüren leiden. Auch bei Problemen rund um den Magen, kann das Pferd mit Kotwasser reagieren.
Wie entsteht Kotwasser?
Wie entsteht eigentlich Kotwasser? Generell entsteht Kotwasser, wenn im Darm des Pferdes freies Wasser nicht genügend gebunden wird oder aber schlecht zerkleinerte Futterpartikel das Wasser schlecht binden können. Normalerweise wird freies Wasser, welches sich bei jedem Pferd im Darm befindet im Dickdarm absorbiert. Funktioniert dieser Prozess nicht vollständig, kann es beim Pferd zu Kotwasser kommen.
An dieser Stelle stellt sich nun die Frage, wie kann dies durch Fehler in der Fütterung ausgelöst werden oder welche Faktoren der Fütterung können dies begünstigen. Auslösender Faktor Nr. 1 ist hierbei sicherlich die Qualität des Grundfutters und eine sinnvolle Zuteilung sowie die Darmgesundheit des Pferdes ganz allgemein. Dabei sollte beachtet werden, dass der Darm des Pferdes vielen Faktoren ausgesetzt ist, die die Darmgesundheit stören können. Leidet das Pferd also generell an einem empfindlichen Darm reagiert es natürlich viel schneller auf die Grundfutterqualität. In vielen Fällen reagieren Pferde mit einer „Schwäche“ im Darm schnell mit Kotwasser, wenn die Grundfutterqualität sich ändert. Viele dieser Pferde haben kaum Probleme, wenn Gras zur Verfügung steht und reagieren oft mit starkem Kotwasser während der Winterfütterung. Hier ist in der Praxis oft zu beobachten, dass diese Pferde vermehrt mit Kotwasser reagieren, umso härter das Heu wird und noch mehr, wenn Stroh zu gefüttert wird.
Das heißt diese Pferde haben Probleme mit der „Ligninverdauung“, die hauptsächlich im Dickdarm stattfindet. Wird hier in der Fütterung das Stroh gestrichen und Heu eingesetzt, das eher etwas früher geerntet wird, also nicht sehr überständig ist, so reagieren die Pferde mit einer guter Verdauung und haben häufig kein Kotwasser. Einige Pferde reagieren auch mit einer Verbesserung, wenn Getreide gefüttert wird, sofern der Stoffwechsel dies verträgt und die Leistung dies verlangt. Das bedeutet, durch die Zuteilung der einzelnen Futtermittel wird die Verdauung des Pferdes entlastet und das Kotwasser verschwindet. Der Darm ist aber keineswegs in Ordnung und reagiert bei ungünstigen Faktoren schnell wieder mit Kotwasser. In der praktischen Fütterung ist es aber kaum möglich, diese Faktoren alle optimal zu berücksichtigen, denn schließlich hat nicht jeder Einfluss auf die Qualität und den Schnittzeitpunkt des Heus. Auch hier gibt es viele individuelle Einflussfaktoren des Grundfutters. Auch sehr nährstoffreiches Heu (Eiweiß und auch Zucker) kann Kotwasser begünstigen und der Wechsel der Heuqualität kann in vielen Fällen schon eine Verbesserung der Problematik bringen.
Schwierig wird es, wenn aufgrund von Allergien, Übergewicht, wenig Bewegung, Leichtfuttrigkeit und Stoffwechselgeschehen eine spezielle Fütterung eingehalten werden muss und die Pferde z.B. kein Getreide bekommen dürfen oder auch durch eine Reheproblematik etc. keinen Weidegang bekommen.
Dann gibt es natürlich auch die Pferde mit Empfindlichkeiten auf Zucker und Stärke, die bereits kotwasserfrei sind, wenn gutes zuckerarmes Heu zum Einsatz kommt und als Krippenfutter lediglich Heucobs eingesetzt werden.
Das heißt, wie oben schon beschrieben, Kotwasser ist ein Thema das sehr individuell zu betrachten ist und für die es keine Patentlösungen gibt.
Problem: Lignin
Unsere Beobachtungen in der Praxis, dass viele Pferde durch Lignin-lastige Fütterung an Kotwasser leiden, lassen sich auch wissenschaftlich aufzeigen. So zeigen Ergebnisse der Absorptionsrate im Zäkum und Kolon (Blinddarm und Grimmdarm) deutlich, dass freies Wasser z.B. bei einer Strohfütterung mit 75%, für Heu mit 84 % und bei Mischfutterfütterung bei 93 % von Meyer und Coenen im Fachbuch Pferdefütterung (5. Auflage, 2014) beschrieben werden. Das heißt Pferde können freies Wasser im Darm besser aufnehmen, wenn auch Kraftfutter gefüttert wird. Wenn der Anteil an Stroh hoch ist, wird es für den Darm schwieriger freies Wasser aufzunehmen. Das erklärt auch, warum z.B. Pferde mit speziell für Darm konzipierten Müslis kotwasserfrei sind und wenn das Müsli abgesetzt wird, dann kommt das Kotwasser wieder.
Zusammenfassend kann man also festhalten, dass es für viele Pferde die unter Kotwasser leiden besser ist, wenn weniger „harte Faser“ in der Fütterung verwendet wird und die gesamte Ration somit besser verdaulich ist. Also weniger Liginanteil und schlecht zerkleinerte Futterpartikel. Dies erklärt natürlich wiederum, warum Pferde mit Zahnproblemen oder auch alte Pferde an Kotwasser leider können. Das aufgenommen Futter (gerade Stroh und hartes Heu) kann schlechter zerkleinert werden und sorgt für eine schlechte Wasserbindung.
Fazit
Generell ist Kotwasser beim Pferd immer auch Einzeltier abhängig und je nach Anfälligkeit, Darmgesundheit und Alter reagieren die Pferde sehr individuell auf verschlechternde Faktoren. Jedoch kann selbst in größeren Pferdebeständen beobachtet werden, dass viele Pferde plötzlich mit Kotwasser reagieren, wenn die Grundfutterqualität nicht in Ordnung ist. Häufig wird dies beobachtet, wenn z.B. sehr überständiges Heu gefüttert wird oder das Grundfutter hygienisch belastet ist. Denn eine vermehrte Ansammlung von Pilzgiften oder Bakterien kann Kotwasser begünstigen.
Vermehrt reagieren Pferde auch mit der Verfütterung von Heulage und Silage mit Kotwasser. Hier ist oft schon die Umstellung auf gutes Heu hilfreich die Kotwasserproblematik zu lösen.
Als Fazit ist in fast allen Fällen festzuhalten, dass Pferde die unter Kotwasser leiden eine Störung mit der Darmflora haben müssen, denn der Darm des Pferdes reagiert empfindlich auf die unterschiedlichsten Faktoren. Neben den unterschiedlichen Faktoren der täglichen Ernährung die angepasst werden sollten, ist eine gute Darmflora die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde Verdauung. Liegen Störungen in der Mikroflora vor, reagieren Pferde selbstverständlich empfindlicher auf Faktoren der Fütterung im Vergleich zu Pferden mit einer physiologisch intakten Darmflora. Ein wichtiger Faktor ist deshalb die Darmflora zu unterstützen. Hier setzen wir seit Jahren auf LEXA Digest, welches durch natürliche prebiotische Komponenten hilft ein natürliches Darmgleichgewicht herzustellen.
Was sonst noch zu beachten ist:
- Parasiten können zu Kotwasser führen, aber auch eine zu häufige Entwurmung den Darm belasten
- Störungen der Darmflora durch Medikamente
- Störungen der Darmflora durch hygienische Probleme im Grundfutter
- Achten Sie auf gute Trinkwasserqualität
Mein Pferd leidet an Kotwasser - Was tun?
- Heuqualität kontrollieren – ist das Heu zu hart oder frisst das Pferd zu viel Stroh?
- Heumenge auf mind. 3 (besser 4 - 6) Mahlzeiten pro Tag aufteilen
- Bei hartem Heu auf Heu mit weniger Ligninanteil umstellen. 1. Schnitt der früher geschnitten wurde einsetzen oder 2. Schnitt ergänzen.
- Stress bei der Futteraufnahme reduzieren und am besten ganz vermeiden
- Kraftfuttermenge überprüfen. Bei zuckerstoffwechselempfindlichen Pferden Kraftfutter durch Heucobs ersetzen.
- Bei Pferden die Kraftfutter benötigen auf eine gute Qualität des Mischfutters mit möglich wenig oder keinem Melasseanteil setzen.
- Auf gutes Trinkwasser achten
- Darmaufbau durch LEXA Digest
- Hygienisch bedenkliches Grund- und Kraftfutter vermeiden
- Keine Silage oder Heulage füttern
- Futterumstellung langsam durchführen (hilfreich ist der Einsatz von LEXA Digest zur Futterumstellung)
- Überprüfen Sie die Mineralstoffgabe, denn Mängel können ebenfalls die Darmgesundheit stören (LEXA Mineralfutter)