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Selen ein lebenswichtiges Spurenelement!

Was bewirkt Selen im Körper des Pferdes?
Selen gehört zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Diese Elemente benötigt der Körper nur in kleinen Mengen (Spuren), d.h. im mg Bereich. Spurenelemente muss das Pferd über die Nahrung aufnehmen, da der Körper des Pferdes dieses Element selbst nicht bilden kann. Im Körper werden Spurenelemente hauptsächlich als Bestandteile von Enzymen benötigt.
- Wie BECKETT und ARTHUR (2005) nachweisen konnten, ist Selen als Bestandteil der Aminosäure Selenocystein in mehr als 30 Proteinen enthalten. Schon länger bekannt ist Selen als Bestandteil des Enzyms Gluthathion-Peroxidase. Dieses Enzym schützt die Zellmembran gegenüber aggressiven Sauerstoff-Formen. Diese können als Stoffwechselprodukt entstehen, werden aber auch durch Umweltgifte und Strahlungen gebildet.
- Glutathion-Peroxidase ist ein Enzym das in höheren Konzentration auch in der Leber vorhanden ist, also ist Selen auch ein wichtiges Spurenelement für eine störungsfreie Leberfunktion.
- Auch für die Schilddrüsenfunktion ist Selen wichtig. Hier sind selenabhängige Enzyme der Schilddrüse essentiell für die Aktivierung und Umwandlung der Schilddrüsenhormone.
- Bekannt ist Selen des Weiteren wegen seiner immunmodulierenden Eigenschaften in Kombination mit Vitamin E. Das heißt, Selen kann zusammen mit Vitamin E das Immunsystem stärken.
- Beim Menschen kennt man außerdem die Detoxifikation von Schwermetallen durch Selen und auch eine positive Funktion auf das Entzündungsgeschehen.
Ein Mangel an Selen kann sich vielfältig äußern. Zu beobachten sind Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte, Leistungsschwächen und auch Störungen in der Fruchtbarkeit. Bei stärkerem Mangel kann es zu Störungen und Veränderungen der Skelett- und Herzmuskulatur kommen.
Ein Überschuss an Selen kann zu Störungen an den Hufen, zu Verlust der Mähnen- und Schweifhaare führen und auch zu unspezifischen Lahmheiten. Bei akuten Vergiftungen kommt es zu schweren Koliken. Bitte beachten Sie jedoch, dass diese Symptome auch viele andere Ursachen haben können. Um die Versorgungslage gut zu beurteilen und die richtige Menge zu wählen, ist es notwendig sich mit den Versorgungsempfehlungen vertraut zu machen.
Wie viel Selen braucht ein Pferd pro Tag?
Es ist faszinierend mit welchen minimalen Mengen an Selen sich ein so schweres Tier beeinflussen lässt. Betrachten wir zunächst die täglichen Versorgungsempfehlungen, die ein Pferd pro Tag benötigt und vergleichen diese mit Mengen, die Störungen hervorrufen.
Es gibt einige Studien die sich mit dem Selenbedarf des Pferdes beschäftigt haben. Zusammenfassend gibt GfE 2013 eine Empfehlung zur täglichen Versorgung von 0,1 mg Selen je kg Futtertrockenmasse heraus. Das wäre eine Zufuhrempfehlung an Selen von 1,1 mg für ein 500 kg schweres Pferd am Tag. Höher ist der Bedarf bei tragenden und laktierenden Pferden.
Diese tägliche Zufuhrempfehlung sollte erhöht werden, wenn größere Eiweiß- oder Sulfatmengen vorhanden sind, denn dann kann Selen nicht optimal aufgenommen werden und der Bedarf steigert sich. Bei fetthaltigen Futtermitteln erhöht sich die tägliche Zufuhrversorgung auf bis zu 2 mg pro Tag für ein 500 kg schweres Pferd.
Weidegras und Heu ist in der Regel selenarm und auch Getreideprodukte enthalten wenig Selen. Dies ist die Erklärung dafür, warum Tierärzte in so vielen Fällen, einen Selenmangel im Blut feststellen.
Bei der Selenversorgung haben wir ein typisches Nord-Südgefälle. So ist zu erklären, warum in den südlichen Bundesländern meist immer ein ausgeprägter Selenmangel im Grundfutter herrscht und viele Pferde darunter leiden.
Aber wann kommt es nun zum toxischen Überschuss?
An dieser Stelle möchten wir gerne darauf hinweisen, dass momentan Veröffentlichungen kursieren, die die Vermutung äußern, dass Selen Störungen im Stoffwechsel wie das Equines Metabolische Syndrom und das Equine Cushing Syndrom auslösen könnten. Für diese Behauptungen gibt es beim Pferd keinerlei wissenschaftliche Grundlagen und wir empfehlen sehr vorsichtig mit solchen Informationen umzugehen. Aufgrund unserer langen Praxiserfahrung haben wir keinerlei solcher Veränderungen beobachten können. Leider leiden sehr viele Pferde an Mängeln an Spurenelementen und die tägliche Versorgung an allen lebenswichtigen Spurenelementen ist für die gesamte Vitalität des Pferdes unerlässlich.
Mit Selen-Vergiftungen muss bei mehr als 2 mg Selen/kg Futter TS gerechnet werden. Das heißt ein 500 kg schweres Pferd müsste am Tag langfristig 22 mg Selen aufnehmen. Akute Vergiftungen treten nach oraler Aufnahme von 6 mg Selen als Natriumselenit je kg Körpergewicht und Tag auf. Das heißt das Pferd müsste an einem Tag 3000 mg Selen als Natriumselenit aufnehmen, um eine solche Vergiftung zu bekommen. Je nach Mineralfuttertyp enthält unser LEXA Mineralfutter in der Regel ca. 10 bis 12 mg Selen je kg Mineralfutter. Das heißt das Pferd müsste 250 kg Mineralfutter aufnehmen, um eine Vergiftung zu erleiden. Da es in Deutschland futtermittelrechtliche Beschränkungen bezüglich des Selengehaltes gibt, ist eine Vergiftung über die Aufnahmen von Mineralfutter also gar nicht möglich.
Nachfolgend der Vergleich für ein Pferd mit 500 kg Körpergewicht für die Zufuhrempfehlung. Wann wird es langfristig giftig und mit welcher Dosierung entsteht eine akute Vergiftung?
Bedarfsempfehlung pro Tag | Langfristige Vergiftung | Akute Vergiftung |
1,1 mg Selen am Tag (Mehrbedarf durch viel Eiweiß und energiereiches Futter, Fett oder auch z.B. durch Alter und Immunschwäche) | 22 mg Selen am Tag | 3000 mg Selen am Tag (Natriumselenit) |
Nehmen wir nun als Beispiel ein Freizeitpferd, welches in Bayern lebt. Im Heu sind weniger als 0,03 mg Selen je kg enthalten. Täglich bekommt das Pferd 11 kg Heu. Über das Heu käme es also zu einer Versorgung von max. 0,3 mg Selen pro Tag. Der Bedarf liegt bei 1,1 mg Selen am Tag(keinerlei Mehrbedarf ist dabei berücksichtigt). Also ein drastischer Mangel. Kommt noch ein kg Hafer dazu, welcher 0,08 mg Selen beinhaltet, dann liegt die Versorgung immer noch weit unterhalb der Versorgungsempfehlung. Geht das Pferd im Sommer auf die Weide nimmt der Selenbedarf zu, da Weidegras sehr viel Eiweiß hat und der Körper benötigt mehr Selen, wie oben beschrieben. Hier nur ein kleines Rechenbeispiel wie schnell es zum Mangel kommen kann.
Bei der Betrachtung der Zufuhrversorgung sollte weiterhin beachtet werden, dass es beim Pferd keine Studien wie bei uns Menschen gibt, die untersucht haben ob es eine therapeutische Spanne für Selen beim Pferd gibt. Dieses Element bestimmt die Vitalität in solch geringen Mengen, so dass die Diskussion offen bleibt ob unsere Umweltproblematik, vermehrte Darmproblematiken, Allergien, Schwermetallbelastung etc. eine Anpassung der Zufuhrempfehlung verlangt? Natürlich nur in geringen und sicheren Mengen. Also man sollte durchaus den Einsatz von Selen mit Respekt wählen, aber auch einen Mangel dauerhaft zuverlässig verhindern.

Den Mangel verhindern
Um einen Selenmangel beim Pferd zu verhindern eignet sich am besten eine an die Fütterung angepasste Versorgung. Wählen Sie für Ihr Pferd z.B. eine Fütterung bestehend aus Heu, Wiese oder auch in Kombination mit Getreide, dann ist die Selen-Versorgung in den wenigsten Fällen ausreichend. Hier empfehlen wir die Versorgung über ein passendes LEXA Mineralfutter zu decken. Für den Bereich Süddeutschland und Österreich mit starken Mängeln an Selen im Grundfutter empfehlen wir LEXA Micro-Kräuter-Mineral, mit etwas erhöhtem Selengehalt.
Im Blutbild ist der Selenstatus meist gut zu sehen. Liegt bereits ein Mangel vor, dann füllen Sie rasch die Reserven mit LEXA Super E 100 Selen auf. Lassen Sie es aber danach nicht wieder zum Mangel kommen, sondern ergänzen Sie die passende Mineralstoffversorgung täglich mit der Fütterung Ihres Pferdes.
Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter.
Telefon: +49 (0) 8266 8625 - 26
Mail: beratung@lexa-pferdefutter.de
Quellen:
Beckett, G.J., Arthur, J.R. (2005): Selenium and endocrine systems. Jounal of Endocrinology 184, 455-465
The National Academies Press (2007): Nutrient Requirements of Horses, sixth revised Edition.
Meyer, H., Coenen, C. (2014): Pferdefütterung.